Workshops

Plenumvortrag mit Workshop am Samstag

Singen und Spiritualität in internationaler Perspektive

Nicol Matt

Impulsvortrag mit anschließendem Friedenschor-Singen


Der Dirigent und Botschafter von Singende Krankenhäuser e.V. Nicol Matt, erzählt anhand von zahlreichen Beispielen aus seiner Arbeit mit Menschen und Komponisten aus verschiedenen Glaubensrichtungen und welche Erfahrungen er dabei gemacht hat. Neben Projekten in Indien, Israel, dem Mittleren Osten und Asien, hat er zahlreiche interreligiöse Auftragskompositionen bei international bekannten Komponisten in Auftrag gegeben.

Ebenso berichtet er von seiner Arbeit in den klinischen Einrichtungen der Alexianer GmbH Münster und wie wichtig das Thema Seelsorge in Kombination mit Musik und Singen in der heutigen Zeit geworden ist.

Plenum-Workshop am Sonntag

Wache Präsenz und tiefe Verbundenheit als Tür zur Spiritualität 

Raimund Mauch

Die Absicht von gemeinsamen Singen und die entsprechenden Gruppenprozesse haben einen erheblichen Einfluss auf deren Wirksamkeit. Sind diese Erfahrungsräume körperorientiert und lassen einen wachen, lebendigen Ausdruck sowie die Annahme von Gefühlen Emotionen zu, dann werden Liebe und Verbundenheit im Inneren und Äußeren wieder erfahrbar. 
Solche Erlebnisse wirken wie eine innere Ausrichtung in die Zukunft und bauen einen gesunden, wachen Optimismus auf, der uns die Realität aus neuen Blickwinkeln betrachten läst. Es entsteht eine Spiritualität, die im Alltag wurzelt.

Workshop A

Zwischen Himmel UND Erde – Singend wieder verbunden sein

Sabine Rittner

Das bewusstseinsverändernde Wirkspektrums des Singens spannt sich auf zwischen den Polen von

  • Auflösung der eigenen Körpergrenzen mit Transzendierung des aus der Alltagswirklichkeit gewohnten Ichs (im Sinne von re-ligio) und
  • Verkörperung, die mit neuronaler Neubahnung einher geht und sich bestenfalls in Veränderungskompetenz im Alltag auswirkt (Embodiment).


Der Workshop vertieft die Gedanken aus dem Vortrag und macht sie anhand einer Selbsterfahrungssequenz erfahrbar. Dazu wird das Themenfeld Kontakt – Energielenkung – Qualität der Verbundenheit in verschiedenen Tiefungsebenen tönender Begegnung exploriert. Es gibt Raum für Austausch, Fragen und Reflexion.

Workshop B

Die Schwelle zwischen Angst und Lust – ein Zugang zum tieferen Selbst?

Silke Willmann

Viele Menschen kennen die Sehnsucht, mit ihrem wahren Wesenskern, mit ihrem puren authentischen Ich in Kontakt zu kommen und sich anderen ganz zuzumuten. Eine aufrichtige Nähe zu sich selbst und anderen zu spüren und leben zu wollen. Aber dazu gehört Mut, innere Barrieren zu überwinden und sich zu konfrontieren. Dieser Workshop soll einen Einblick geben, wie das Medium Stimme einen Zugang öffnen kann, um sich diesem Gefühl anzunähern.

Workshop C

Singing Planet: Wir singen – unsere Erde singt!

Dorothea Heckelsmüller

Singend in Gemeinschaft, in der Landschaft, hautnah beschwingt, atemdurchströmt, am Fluss oder mit den Jahreszeiten… Singing Planet meint Spiritualität „on the ground“, sich mit unserer heiligen und verletzten Erde und untereinander verbinden und Verantwortung übernehmen. Wir sind mit unserer Mitwelt verknüpft, wir sind Teil von ihr, unsere Heilung hängt von unserem heilen Planeten, den heilen Flüssen, Tieren, Pflanzen ab. Bei vielen indigenen Kulturen können wir uns inspirieren lassen, wieder in dieses Beziehungsbewusstsein einzutauchen. Wie können wir singend wilder, freier, erfüllter werden und unsere Aufgaben für die sozio-ökologische Transformation erkennen?

Im Workshop, der nach Möglichkeit „draußen“ stattfinden wird, ist Raum, um der eigenen Verbindung zu Wasser, zu Erde nachzugehen. Wir wollen hinspüren, wie wir singend die Verbindung untereinander und mit unserer Mitwelt unterstützen können und welche Singangebote dies besonders fördern.

“Singend können wir uns darin verfeinern, unsere Mitmenschen und unsere Mitwelt zu erhören.” 
Yehudi Menuhin

Workshop D

Resonanz in der Weltbeziehung

Kordula Voss und Elke Wünnenberg

Resonanz ist laut dem Soziologen Hartmut Rosa eine der wichtigsten Modulationsmöglichkeiten, um gelungene Beziehungen zu leben. Resonanz ist der entscheidende Faktor, der uns vom Überleben ins Erleben bringt und die Qualität von Beziehungen unter Menschen, zu Tätigkeiten und Dingen bestimmt sowie letztendlich unser Schwingen in der Welt bestimmt und beschreibt. Singen ist unserer Meinung nach eine der existentiellsten und einfachsten Arten, in diese Art von Resonanz zu kommen. Im Singen kann Resonanz erfahren, trainiert, erspürt und auf andere Lebensbereiche übertragen werden. Das Singen verknüpft uns von neuem bedeutungsvoll mit den Dingen, die wir tun, und den Menschen, die uns umgeben. 

In dem Workshop werden wir diesem Resonanzphänomen auf der Spur sein und das Singen unter diesem Aspekt beleuchten.

Workshop E

Singen ist spirituell. Chanten mit psychisch belasteten Menschen

Daniela Sauter de Beltré

„… und etwas geschieht mit mir; es ist ohne Worte, tief, …wie eine Umarmung.“

Das Thema Spiritualität hat im therapeutischen Kontext heute nach wie vor häufig einen negativen Beigeschmack und bleibt ungenutzt. Die Methode des „Chantens“ ermöglicht die Integration dieses Aspekts auf eine feine Weise: tönender Ausatem (spiro= ich atme) verbessert den Energiefluss, regt Selbstheilungskräfte an und hilft, mit sich und Anderen resonant zu werden. Nicht selten führt sie außerdem zu veränderten Bewusstseinszuständen, die großes Heilungspotenzial haben. Auf der Basis eines solchen Erlebnisses und meiner Erfahrung als Singleiterin, auch im stationären Rahmen, lade ich Sie ein, sich diesem Spirit hinzugeben.

Workshop F

Wer singt, hat keine Angst! Trauer kann man nicht überwinden wie einen Feind

Sybille Mikula

Immer wieder im Leben gibt es Schwellen zu überschreiten, Stufen zu erklimmen, und das Unbekannte, das uns oft erwartet, kann Unbehagen oder gar Angst auslösen. Ob wir in eine andere Stadt ziehen und unsere Freunde zurücklassen müssen, ob nun unsere Kinder das Haus verlassen, ob wir die Eltern oder den Partner verlieren, ob wir mit dem Tod konfrontiert werden – mit all dem kann ein Trennungsschmerz verbunden sein, der wahrgenommen und verstanden werden möchte. Singen kann eine kraftvolle Methode sein, um mit den Herausforderungen des Lebens umzugehen, insbesondere in Zeiten des Verlustes und der Trauer. Die Möglichkeit, durch Lieder Gefühle auszudrücken und Trauerprozesse zu begleiten, ist von unschätzbarem Wert. So kann Erstarrtes wieder in Fluss kommen. Ein Schwerpunkt meines Workshops liegt auf der Begleitung von Trauerprozessen durch die Auswahl der Lieder, die die verschiedenen Phasen der Trauer aufnehmen und ins Bewusstsein bringen.

Workshop G

Music for Paradise. Wo uns christliche Spiritualität heute noch berühren kann.

Thomas Schröter

Nicht erst seit dem Kinofilm «Wie im Himmel» machen Menschen die Erfahrung, dass Singen die Herzen erweicht und die Seele in der Tiefe berührt.  Der Workshop zeigt auf, wie mit unserem Singen Versöhnung mit unseren spirituellen abendländischen Wurzen gelingen kann.

Workshop H

Dao-Tha Klangcodes – eine besondere Form des Heilgesangs

Karin Berger-Petersen

Dao-Tha Klangcodes sind kurze gesungene Tonfolgen, die auf sanfte Art die Selbstheilung anregen. Sie wirken ganzheitlich auf allen Ebenen, physisch wie energetisch. Im ersten Teil des Workshops gebe ich einen Überblick über die Anwendungsgebiete. Gemeinsam singen wir Klangcodes, die man auch in Singgruppen anwenden kann, zum Beispiel zum Ankommen, Zentrieren, Ausrichten zwischen Himmel und Erde, für inneren Frieden. Im zweiten Teil singe ich für die Teilnehmenden Klangcodes, die das vegetative Nervensystem und den Vagusnerv ausgleichen. Ihr könnt euch gemütlich hinlegen oder setzen und die Klänge wirken lassen. Oft lösen sich dabei auch allgemeine Blockaden und Verspannungen – ein Ruhepol im vollen Tagungsprogramm 🙂

Workshop I

Chakra-Vokal-Meditation als Tor zur Einheitserfahrung

Joachim Sevenich

Chakra-Vokal-Meditation als Tor zur Einheitserfahrung. Das bewusste Betönen der körpereigenen Energiewirbel (Chakras) mit Vokalen bringt uns auf einfache Weise in die Verbindung mit Mutter Erde, unserer Liebe und der göttlichen Urquelle. Im Workshop wird es unter anderem um die Vokale als Urlaute gehen, die gesetzmäßige Frequenzerhöhung von unten nach oben, das Wissen der alten Meister und das gemeinsame Tönen der Chakraflöte.

Workshop J

Singen & Beten – Abwun, das Vaterunser in der aramäischen Urfassung

Dieter Wienand

Wenn wir an die Kraft der Mantren glauben und ihre Wirkung erfahren durften, so wird uns ein wichtiger Zusammenhang bewusst. Die gesprochenen und gesungenen, am besten auswendig gelernten Silben schwingen in uns und bringen uns in eine wohlwollende Resonanz. Sie bewegen und harmonisieren unsere Zellen, unseren Körper und unsere Seele. Und können auch endlich unseren Geist zur Ruhe bringen. Jesus sprach aramäisch. Also will sein „Vater-Unser“ auch in seiner Sprache gebetet, erinnert und gesungen werden. Aramäisch ist eine der Ursprachen des Nahen Ostens. Neil Douglas Klotz, der Übersetzer dieses Vater- Unsers, das wir singen, schreibt:

Aramäisch unterscheidet sich sehr deutlich vom Griechischen, der Sprache, von der die westeuropäische Christenheit ihren Ursprung herleitet. Jedes aramäische Wort kann auf mehrere unterschiedliche Weisen übersetzt und interpretiert werden. Das gilt insbesondere für die Worte eines Mystikers oder eines Propheten. In der jüdischen Tradition wird diese Art mehrfacher Interpretation, bei der die Übersetzung eine spirituelle Handlung darstellt, Midrasch genannt.